Wie würzt man das Essen für Babys und Kleinkinder richtig? Diese Frage stellen sich Eltern immer wieder. Darf das Kind Gewürze wie Salz und Pfeffer ohne Bedenken zu sich nehmen? Wie wird der Nachwuchs an das Erwachsenenessen gewöhnt? Chili, Pfeffer und Salz zählen zu den Gewürzen, die Kleinkindern nur mit Bedacht verabreicht werden dürfen.
Welche Gewürze eignen sich für Kinder?
Bei Kindern ist das Immunsystem in den ersten Lebensjahren noch nicht vollständig ausgereift. Gewürze können unter Umständen Atemstörungen oder Schluckstörungen hervorrufen. Auch Zucker sollte bei Kleinkindern sparsam verwendet werden. Da Muttermilch einen leicht süßlichen Geschmack hat, nehmen viele an, dass auch feste Nahrung gesüßt werden muss – was nicht notwendig ist.
Wenn du als Elternteil das Essen vorkostest, darf es ruhig fad schmecken. Die Geschmacksnerven der Kleinen sind noch nicht vollständig ausgebildet. Stell dir vor, du isst lange Zeit ungesalzene Speisen – dann wird dir ein normal gewürztes Essen extrem salzig vorkommen.
Auch die Magenschleimhaut und die Darmflora müssen sich bei Kindern erst entwickeln. In den ersten Monaten, wenn das Kind noch Brei isst, solltest du komplett auf Salz und andere Gewürze verzichten. Kleinkinder müssen den Eigengeschmack der Lebensmittel erst kennenlernen.
Eine salzarme Ernährung ist auch im zweiten Lebensjahr empfehlenswert. Paprika, Pfeffer und andere kräftige Gewürze sollten weiterhin vermieden werden. Was jedoch gut geeignet ist, sind milde Kräuter aller Art.
Ab welchem Alter darf das Essen gewürzt werden?
Säuglinge nehmen bereits über die Muttermilch Geschmäcker wahr. Beim Abstillen lernt das Kind neue Lebensmittel kennen, die möglichst pur verabreicht werden sollten. Ab dem 8. Monat dürfen Gewürze in minimalen Mengen beigegeben werden – eine Prise kann schon genügen, um Koliken auszulösen.
Geeignete Gewürze in kleinen Mengen:
- Zimt
- Vanille
- Basilikum
- Minze
- Knoblauch
- Oregano
- Petersilie
- Muskatnuss
- Rosmarin
- Pfeffer
- getrocknete Paprika
- getrocknete Tomaten
Auf Salz sollte im ersten Lebensjahr gänzlich verzichtet werden.
Gewürze für Kinder: Warum eine salzarme Ernährung empfohlen wird
Eltern fragen sich oft, welche Gewürze für Kinder erlaubt sind und keine Beschwerden auslösen. Salz enthält Natrium und Chlorid, die für Stoffwechsel und Magensaftproduktion wichtig sind – jedoch nicht im Übermaß.
Bei Kleinkindern ist eine zu hohe Zufuhr problematisch: Die Nieren sind noch unreif, überschüssiges Salz wird nicht ausreichend ausgeschieden. Milchprodukte enthalten bereits genügend Natrium, weshalb zusätzliches Salz überflüssig ist. Eine überhöhte Aufnahme kann zu Magenkoliken und langfristig zu hohem Blutdruck führen.
Wie du dein Kind vorsichtig an Gewürze und Kräuter gewöhnen kannst
Der sensible Magen von Kleinkindern muss sich langsam an neue Geschmäcker gewöhnen. Beginne mit milden Kräutern wie Petersilie und verwende sie sechs Tage lang, bevor du ein neues hinzufügst.
Halte dich an die Sechs-Tage-Regel, um mögliche Unverträglichkeiten rechtzeitig zu erkennen. Jedes Kind reagiert individuell. Wenn gut vertragen, kann die Menge leicht erhöht werden. Alle anderen Familienmitglieder können ihr Essen nachwürzen – das Kind sollte nur mild gewürzt essen.
Welche Gewürze und Kräuter Kinder lieben
Gesundes Essen benötigt keine Vielzahl an Gewürzen. Sobald Kinder mitessen, solltest du genau auf die Zutaten achten. Fertige Produkte wie Pudding oder Joghurt enthalten häufig Zucker, Salz und Verdickungsmittel – diese sind belastend für den empfindlichen Verdauungstrakt.
Vanillepudding lässt sich einfach selbst herstellen – z. B. mit echten Vanillestangen. So weißt du genau, was im Essen steckt. Selbstgebackene Kuchen lassen sich mit Zimt, Anis oder Minze kindgerecht verfeinern.
Was Kindern schmeckt, findest du nur durch Ausprobieren heraus. Manche lieben Knoblauch, andere lehnen ihn ab – Kinder sind da wie Erwachsene. Sie essen, was ihnen schmeckt.
Ab dem zweiten Lebensjahr dürfen alle Gewürze und Kräuter verwendet werden, solange du sie langsam und in kleinen Mengen einführst.
Bildquellen:
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